15. November 1984- Papillion, Nebraska
Ein Mann mittleren Alters tigerte schon seit Stunden in dem Gang des Krankenhauses hin und her. Sie hatten ihn aus dem Kreissaal geschickt wo er voller Erwartungen und stolz bei seiner Frau gestanden hatte und unbedingt die Nabelschnurr durchschneiden wollte. Aber dann war alles ganz anders gekommen.
Seine Frau hatte angefangen zu bluten. Der Arzt und die Krankenschwestern hatten dann recht hektisch sich um seine frau gekümmert und eine hatte ihn raus gebracht. Auf ihn eingeredet und ihn dann stehen lassen. Kurze Zeit später war seine Frau in den OP gekommen. Mit all seinen Sorgen und Ängsten und irgendwie keiner schien sich für den armen Mann zu interessieren. Ganz banale Dinge schienen ihm auf einmal ins Gesicht zu springen und überdeutlich wahrnehmbar zu sein.
Sei es das die Unebenheiten im Boden mehr spürbar zu waren oder das die Fenster in den Gängen dringend mal wieder einer Reinigung bedurften. Nach drei Stunden war dann ein Arzt aus dem OP gekommen und hatten ihm einen Haufen Fachbegriffe um die Ohren geschleudert die kein Mensch kannte. Was er aber verstanden hatte war, dass sie die Blutungen seiner frau nicht stoppen konnten und das es anscheinend für das Kind keine Hoffnung gab zu überleben. Der Rest verschwamm in einem Gemisch aus Geräuschen und noch mehr Angst.
„Alle weg vom Tisch“ der Arzt hatte die Paddel noch mal geladen und drückte sie an den Körper der Toten einmal zweimal und auch ein drittes mal. Die Krankenschwester die die Monitore überwachte seufzte und schüttelt den „Es tut sich nichts“ Der Doktor nickte und legte die Paddel zur Seite „Todeszeitpunkt ist 3.39 Uhr“
Das Neugeborene Kind lag in den armen einer OP Schwester. Es schrie nicht es gab keinen mucks von sich und starrte, die Augen waren tatsächlich geöffnet, seine Mutter an als, auf einmal die gesamten Geräte verrücktspielten. Es piepte und Blinkte. Dann Herrschte eine fast greifbare Stille im Saal und alles schien in Zeitlupe abzulaufen. Nur wenige Sekunden später sog die eigentliche tote Frau die Luft gierig in die Lungen wie eine ertrinkende.
"Du Siehst aus wie Dein Vater, Brennan, er wäre so stolz auf dich!" meinte Seine
Großmutter, und strich ihrem Enkel durchs Haar "Ich weiß, Großmutter, aber er ist nicht da, genauso wenig wie Mom, ich weiß das du sie vermisst, aber du musst es mir nicht jeden Geburtstag sagen" meinte er leiste und küsste die Hände der alten Dame.
"Ich werde jetzt Abschied nehmen, ins Flugzeug steigen und mein neues Leben anfangen" meinte er leise, es klang nicht nur wie ein Abschied, es war einer. Er fühlte sich schon lange gefangen an diesem Ort, und er machte sich dieses geschenk, an seinem 21. Geburtstag zu flüchten, ein neues Leben anzufangen.
Seiner Großmutter begannen die Tränen in die Augen zu steigen "Dann geh, flieg davon mein Engel, und so Gott es will, wirst du wieder heimkehren" meinte sie mit belegter Stimme, ihr einzigster Enkel, der Rest ihrer Familie verlies sie nun auch noch.
Er setzte an was zu sagen, schüttelte dann aber doch nur den Kopf und nahm sein Handgepäck und eilte mit großen Schritten davon, nur nciht zurückblicken, er hatte nicht mehr vor zurückzukommen.
Und jetzt?
Jetzt suche ich Tatsächlich noch immer,
den Ort wo ich mich wohl fühle, wo ich Zuhause bin.
Schwer zu sagen, woran ich das fest machen kann, ich habe bemerkt das es Dinge gibt, die andere Ignorieren.
Viel zu viele schließen die Augen vor Unrecht, schweigen um die Falschen zu schützen
Ignoranten machen mich krank, ich denke das ist der Grund warum ich New York den Rücken gekehrt habe, denn dort scheinen sie sich wirklich zu sammeln.
Ob nun sehr offensichtlich vor den Augen anderer ein Kind fast zu Tode geschüttelt wird, oder ob Weltklassemusiker ein Konzert geben, wofür sie in anderen Plätzen 130 Dollar für die billigste Karte zahlen.
Ich habe mir für 350 Dollar ein Ticket für den nächsten Flug besorgt, vielleicht wird in der neuen Stadt alles besser.